Die Personalgewinnung über Online-Kanäle wie Social Media oder Google ist eines der Trendthemen im Bereich Recruiting. Trotzdem haben vielen Unternehmen Probleme, Social Media authentisch und vor allem bewerberfreundlich einzusetzen.
Was funktioniert in den Sozialen Netzwerken besonders gut und welche Fehler sollten unbedingt vermieden werden? Wir zeigen Beispiele, wie Social Media Recruiting effektiv eingesetzt werden kann: Zum Lernen – und hoffentlich zum Nach- und (noch) Bessermachen.
Inhaltsverzeichnis
- Warum ist Social Media Recruiting so effektiv?
- Dos & Don'ts bei der Personalgewinnung auf Social Media?
- Best Practice Pflege
- Best Practice Handwerk
- Best Practice IT
- Best Practice Azubi
- Best Practice Verkauf & Produktion
- Best Practice Remote
- Best Practice Employer Branding
- TalentBaits erfolgreichste Social Recruiting Kampagnen
Warum ist Social Media Recruiting so effektiv?
Beim Social Media Recruiting werden neben Kandidaten, die aktiv auf Jobsuche sind, auch Personen angesprochen, die zwar in Anstellung sind aber potenziell wechselwillig. Unternehmen haben also die Möglichkeit, den gesamten Bewerbermarkt über verschiedene neue Kanäle zu erreichen.
Außerdem haben Recruiter mit dem sogenannten Targeting die Möglichkeit, die Zielgruppe für eine Stellenausschreibung exakt festzulegen. Dadurch erreichen Sie ihre "Wunschkandidaten" – aber wirklich nur die! Die Stellenanzeigen werden nur Nutzern ausgespielt, die exakt zu den Anforderungen passen, in der Region wohnen, ein passendes Studium abgeschlossen haben... Arbeitgeber haben also die volle Kontrolle, wo (und für welche Kandidaten!) das Recruitingbudget ausgegeben wird.
Viele Unternehmen nutzen für ihr Personalmarketing auf Social Media mehrere Kanäle. Durch einen breiten Kanalmix erreicht man besonders viele qualifizierte Bewerber für eine Stelle. Gleichzeitig kann man – ganz performanceorientiert – entscheiden, über welchen Kanal Bewerbungen generiert werden und wo dementsprechend mehr oder weniger Budget investiert werden soll.
Was sind die Dos & Don'ts beim Social Media Recruiting?
Obwohl Social Media Recruiting in vielen Unternehmen bereits zum HR-Alltag gehört, scheint der neue Recruiting-Kanal schwierig umzusetzen zu sein. Fehler passieren, die einen Personaler tolle, qualifizierte Bewerber kosten können. Hier finden Sie einige Tipps, die bei der effektiven Umsetzung helfen:
Pflege-Recruiting: Kommunikationsanlässe finden & kreative Jobtitel
Besonders während der Corona Pandemie zeigt sich die Dringlichkeit, ausreichend Pflege- und Krankenpersonal in der gesamten Gesundheitsbranche zu akquirieren. Viele Einrichtungen haben sich deswegen kreative Recruiting-Kampagnen überlegt, um auf sich und die vielen freien Stellen aufmerksam zu machen:
Die Johanniter Norddeutschland posten auf ihrem Instagram-Account zu "besonderen Anlässen" passende Bilder, die zum Schmunzeln bringen & Werbung für freie Stellen machen: Der Tag des Handtuchs, Welt-Passwort-Tag oder "May the 4th be with you" - passend zu Star Wars.
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram anEin Beitrag geteilt von Johanniter Nds./Br. (@johanniter_niedersachsenbremen) am
Die DRK Kliniken Berlin suchen mit Anzeigen auf Social Media und YouTube einen ungewöhnlichen Jobtitel: "Nachteule (m/w/d) gesucht", bebildert durch ein Eulen-Bild: Es wird Nachtschicht-Personal gesucht für verschiedene Einrichtungen gesucht. Eine meist unbeliebte Stelle, die schwierig zu besetzen ist, bekommt dadurch direkt Aufmerksamkeit auf den Plattformen. Auf Social Media funktioniert also, was auf Jobbörsen wie Indeed oder Stepstone nicht funktioniert: Statt Stellen möglichst ähnlich zur Konkurrenz zu benennen, haben Sie auf Social Media Kanälen freie Wahl was den Jobtitel angeht.
Wer will fleißige Handwerker seh'n - der muss auf Social Media geh'n!
Eine der Branchen, die trotz der schwierigen Arbeitsmarkt-Lage boomt, ist das Handwerk. Die Menschen bleiben mehr zu Hause – dort fallen entsprechend auch mehr Arbeiten und Reparaturen an. Wegen des großen Mangels an Fachkräften müssen viele Unternehmen sogar Aufträge absagen. Gerade kleine Firmen müssen sich deswegen besondere Maßnahmen überlegen, um trotzdem qualifizierte Arbeitskräfte für sich zu gewinnen. Social Media ist dafür die perfekte Bühne: Es ist die einzige Möglichkeit, Fachkräfte, die schon bei einem anderen Handwerksunternehmen in Anstellung sind, anzusprechen.
Der Gerüstbauer Cieslik aus Dortmund hat sich eine besondere Werbeaktion ausgedacht, die mit dem Wording der Zielgruppe spielt und ein großes Branchenproblem amüsant verpackt.
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram anEin Beitrag geteilt von Cieslik Gerüstbau (@cieslik.geruestbau) am
ITler – so lassen sich auch Problemstellen besetzen
Seit vielen Jahren ist die IT-Branche von einem starken Fachkräftemangel betroffen. Umso wichtiger, immer neue, kreative und interessante Ideen zu finden, um entsprechende Bewerber anzusprechen. Für das Besetzen von Entwickler- oder Administratorenstellen können sich Unternehmen damit oft einen Vorteil gegenüber ihrer Konkurrenz schaffen. Größere, stellen- und regionenübergreifende Kampagnen (hier z.B. von Bitmarck) haben außerdem einen enorm positiven Einfluss auf das Employer Branding des Arbeitgebers.
Eine weitere Möglichkeit ist die Nutzung immer neuer Kanäle: Seit einigen Monaten ist die Schaltung von IT-Jobangezeigen auf Spotify möglich. ITler lassen sich hier besonders effizient ansprechen. Ihnen wird das Stellenangebot beim Programmieren, beim Gamen oder beim Sport als 30-sekündige Audioanzeige ausgespielt, gleichzeitig erscheint ein Banner mit Bild & Logo auf dem Bildschirm.
Azubi-Recruiting – präsent auf allen (relevanten Kanälen)
Um gerade Bewerbern der Generation Z den Einstieg ins Berufsleben schmackhaft zu machen, setzt Daimler auf einen breiten Kanalmix. Anzeigen schaltete das Unternehmen dabei auf Social Media Plattformen, wo potenzielle Azubis, Praktikanten und Werkstudenten tagtäglich unterwegs sind: Instagram, Snapchat oder YouTube. Mit einem digitalen Karrieretag, bei dem Mitarbeiter Interessierte über eine WhatsApp-Gruppe von morgens bis abends im Arbeitstag mitnehmen, wurde dann ein erster, persönlicher Kontakt zwischen Bewerber und potenziellem Arbeitgeber hergestellt. Die Interessierten konnten Fragen stellen, bekamen einen exklusiven Einblick in den Arbeitsalltag und die Berufe sowie das Unternehmen wurden nahbar präsentiert.
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram anEin Beitrag geteilt von sh:z das medienhaus (@shz_das_medienhaus) am
Das schleswig-holsteinische Medienunternehmen SHZ hat vor ca. zwei Jahren einen zusätzlichen Karriere-Account neben dem eigenen News-Kanal auf Instagram gestartet. Den mittlerweile 1.500 Followern werden hier Azubi-Optionen, Informationstage und Stellenangebote vorgestellt. Dazu lustige Insights aus dem Medien-Alltag. Zusätzlich schaltet die Verlagsgruppe Social Media Anzeigen in der Region Norddeutschland, um die Reichweite der Stellenangebote zu vergrößern.
Eine weitere, erfolgreiche Social Media Kampagne für Azubis und duale Studenten schaltete Lidl: Als eins der ersten Unternehmen hat der Lebensmittel-Riese TikTok als Recruiting-Kanal genutzt. Das Unternehmen ist damit direkt auf das steile Wachstum der neuen Plattform aufgesprungen.
@lidlkarriere ##werbung Tami als ##derprototyp fürs Duale Studium.💙 Markiere eine Person, zu der diese Beschreibung passen könnte!##teamlidl ##foryou ##nerdtime
♬ Originalton - Lidl Karriere
Gegen die Konkurrenz abgrenzen: Stellen in Produktion & Verkauf
Mit besonders kreativen Jobpostings in den Sozialen Medien trumpft die Metzgerei Hack aus Bayern auf. Über Social Recruiting Kampagnen sucht die Schlachterei sowohl Azubis, ausgebildete Fachkräfte als MetzgerIn oder VerkäuferIn und Aushilfen.
Den Fokus setzt das Unternehmen dabei auf alles, was Hack von der Fleischerei-Konkurrenz abgrenzt: Bessere Arbeitszeiten, höhere Gehälter, gerne auch Quereinsteiger. Alle Anzeigen leben von provokanten, witzigen, teilweise sogar grenzwertigen Texten, die auf jeden Fall für eine Menge Aufmerksamkeit sorgen.
Neben Bewebern für alle Positionen ergatterte der Metzgerei-Betrieb dadurch auch einen großen Zuwachs an Followern und Gefällt-Mir-Angaben auf Social Media Kanälen.
Benefits leben – und nach außen tragen
Auch, oder gerade während der schwierigen Corona Zeit sucht EOS weiter IT-Fachkräfte. Über die unterschiedlichen Social Media Kanäle trägt der Finanzdienstleister die Benefits, die eine Anstellung mit sich bringt, nach außen: Mitarbeiter im Home Office, beim gemütlichen virtuellen Kaminabend, bei Fortbildungen und gemeinsamen Mittagessen.
Bewerber bekommen Lust auf das Unternehmen und werden mit Benefits schon beim Scrollen durch den Karriere-Kanal geködert. Verlinkungen der Karriereseite mit unterschiedlichsten Joboptionen machen dann den nächsten Schritt. Gerade für das immer wichtigere Employer Branding macht EOS damit einen wichtigen Schritt in Richtung Arbeitgeberattraktivität.
Aktuelle Anlässe in die Kommunikation integrieren
Auf vielen Corporate Social Media Accounts sieht es ähnlich aus: Die Profile wurden angelegt, am Anfang mit Postings befeuert und dann: gähnende Leere und das letzte Posting zwei Jahre her. Social Media erfordert Arbeit und tägliche (oder zumindest wöchentliche Pflege). Aktuelle Anlässe wie Feiertage, Teamevents, neue Mitarbeiter oder Neuigkeiten lassen Mitarbeiter, Interessierte und vor allem (potenzielle) Bewerber am Unternehmens-Alltag teilhaben.
Immer noch nicht überzeugt von Social Media Recruiting?
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